André Gelpke setzt sich in „Fata Morgana“ in einem Selbstversuch mit diesen Wahrheiten der Fotografie auseinander. Die trotzig-melancholische Haltung, die Stimmung der Serie zusehends prägt, ist vielleicht auch ein Zeichen der Anverwandlung des Fotografen an sein Medium und dessen paradoxes Verhältnis zur Zeit.

„Fata Morgana“ weist auf eine fundamentale Verwandtheit von Fotografie und Erotik hin, ihre Verwurzlung in der Endlichkeit, ihr uneinlösbares Streben nach einer Ewigkeit des Momentes, die das Bewußtsein zugleich erfüllen und auslöschen würde in der Überwindung der Zeit, ein Versprechen, das letztlich nur der Tod einzulösen vermag. Das Drücken des Auslösers ist wie der Orgasmus „une petite mort“.

Martin Jaeggi 2004

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